HerbstCamp 2018

Martina LangeRückblick

Das HerbstCamp 2018 war wunderbar, glückliche zufriedene Kinder, viele kreative und helfende Hände, gute Gespräche. Das Wetter spielte mit, so wie auch dieser Sommer so wunderbar war. Jeden morgen lagen unter dem magischen roten Tuch die Geheimnisse des Tages versteckt. Nach dem gemeinsamen Frühstück wurden sie gelüftet. Natürlich wurden sie vorher schon erfühlt, das war immer sehr spannend, denn jeder wollte es wissen.

Den Auftakt am Montag übernahmen die Früchte des Herbstes. Da gibt es im Herbst ja immer reichlich von. Die Kinder haben sich auf die Suche begeben und wurden auch fündig … soooo viele verschiedene. Einige haben wir verarbeitet: aus der Zitronenmelisse haben wir einen Tee gekocht, aus den Kastanien haben wir Waschmittel zubereitet. Mit dem KastanienWaschmittel haben wir die Woche über unsere Hände und unser Geschirr abgespült. Zum Mittag haben wir aus Äpfeln Apfelmus gekocht und die Eierpfannkuchen haben wir über dem offenen Feuer gebraten … das war für alle seeeehr lecker.

Am Dienstag lagen unter dem magischen roten Tuch Eicheln, Kastanien, Tomaten, Wolle, Marmeladengläser und Leder. Das machte doch einige ganz schön stutzig … Aus den Eicheln habe ich bereits vorher ohne die Kinder ein Muckefuck-Pulver zubereitet. Das ist ein Pflanzenkaffee aus Eicheln … den haben wir heute gekocht, mit Milch und Honig. Und damit wir ihn trinken können haben wir uns einen Hobo gebaut. Das ist ein Marmeladenglas mit einem Schutz aus Leder, ein genialer Outdoor-Becher. Nicht allen hat der Muckefuck geschmeckt … aber probiert haben alle. Aus den Kastanien haben wir einen Himmelsstürmer gebaut und Web-Bilder gebaut. Als Symbol für das Mittag war die Tomate: es gab Nudeln mit roter Soße, auf dem Herd gekocht, da die Zeit mehr für Feuer machen zu knapp war.

Und zack! … schon war es Mittwoch! Bergfest! Was lag denn heute unter dem magischen roten Tuch? Ein großer Haufen mit Brettern! Schrauben und Flügenmuttern? Spitzwegerich! Äpfel! … Tatsächlich hat sich die Gruppe heute geteilt. Einige fühlten sich berufen für alle eine SpitzwegerichSalbe zu kochen. Vielen Dank dafür. Die Salbe ist gut für allerlei Wehwehchen: Mückenstich, Brennnesselpiecker, kleine Verletzungen, Insektenstiche um nur einige zu nennen. Der andere Teil der Gruppe hat Blattpressen gebaut, immer ganz praktisch, damit ich nicht alle dicken Bücher nach meinem gefundenen fünfblättrigen Kleeblatt durchsuchen muss und es doch nicht finde. Gestaltet wurden die Aussenseiten der Presse mit feucht gemachtem Seidenpapier. Die Farbe davon haben wir dann auch an unseren Fingern gehabt, aber wieder abbekommen. Dreimal mit Seife und warmem Wasser. Der Apfel stand schon wieder als Apfelmus-Symbol. Ich habe Milchreis, eingepackt in einigen dicken Decken von zu Hause mitgebracht, so dass wir nur noch die Beilage zubereitet werden musste.

Tatsächlich war der Donnerstag verregnet. Und ganz schön kalt. Gut das wir für solche Tage die Waldhütte haben. Da gab es heute unser Frühstück. Und unter das magische Tuch haben wir auch hier drinnen gekuckt. Da lag heute ein weißer Stoff, der aussah wie Papier, aber sehr reißfest ist. Und Scheren, Wachsmaler und Eier. Wir haben nämlich einen Kite, der sich Sled nennt, gebaut. Der weiße Stoff heißt Tyvek und wird für den Drachenbau genutzt, und er kann angemalt werden. Da es immer noch regnete haben wir den Bau in der Waldhütte gemacht. Rechtzeitig zum Probefliegen hat es aufgehört zu regnen. Dazu sind wir auf den Sportplatz gegangen. Es war jedoch sehr wenig Wind und der Rasen war sehr nass. So gut wie alle Sleds haben es nicht überlebt: Klebeflächen haben sich gelöst 🙁 Stoff bappte zusammen 🙁 Leinen vertüttelten sich oder sind abgerissen 🙁 Nun denn, das war ein Flopp … und es gab einige enttäuschte Gesichter. Wir sind zurück zur Hütte, und haben das Mittag vorbereitet, dafür waren die Eier, denn es gab heute „Arme Ritter“. Das hat jedem geschmeckt, mit Zucker und Zimt, aber nicht mit Kräutersalz.

Der Freitag, also der letzte Tag, war reserviert für einen königlichen Tag: wir hatten unter den Kindern ein Geburtstagskind … juchhu! Es gab eine Blätterkrone, einen rote Umhang, viele Geschenke, Muffins, eine Geburtstagsrakete, ganz viele glückliche Kinder und einen Wunsch. Der Geburtstagskönig wollte zur Feier des Tages in den Wald. Sein gesamtes Gefolge stimmte dem Wunsch zu. Und so gingen wir, den Umhang hinter dem König hertragend in den Wald und haben alle Wünsche von den Augen des Königs abgelesen. Das magische rote Tuch gab es heute nicht, da das heute der königliche Umhang war. Zum Abholen saßen alle noch um das Lagerfeuer über dem heute das Stockbrot gebacken worde. Es war ein wunderbarer Tag als „krönender“ Abschluss.